Rhein-Main-Link: FWG Wiesbaden fordert transparente Kommunikation seitens der Stadt

Rhein-Main-Link: FWG Wiesbaden fordert transparente Kommunikation seitens der Stadt

19. März 2024 0 Von admin

Thomas Schröder: „Bürgerbeteiligung im Wiesbadener Osten? Beim Rhein-Main-Link erneut Fehlanzeige!”

Eine Stromtrasse, so war in der Presse der letzten Tage zu lesen, soll von der Nordsee kommend im Kreis Bergstraße enden. Der geplante, unterirdische Trassenvorschlag durchquert oder streift damit die Stadtbezirke Medenbach, Breckenheim, Nordenstadt, Delkenheim und Kostheim.

Es handelt sich hierbei um einen Leitungsstrang, der bis zu 8 Gigawatt Strom von der Windkrafterzeugung in Norddeutschland durch halb Deutschland transportieren soll. Diese Trasse ist Teil des Netzentwicklungsplans, um auf diese Weise regenerative Energie in den Süden zu bringen.

Thomas Schröder aus Nordenstadt ist überrascht, dass diese Pläne bisher in Wiesbaden überhaupt nicht thematisiert wurden. „Erst durch die Berichterstattung über Veranstaltungen in Oberseelbach, Marxheim und zuletzt Hochheim wurde die Wiesbadener Öffentlichkeit überhaupt darauf aufmerksam. Projektvorstellungen, Bürgerbeteiligung oder Diskussionsformate? In Wiesbaden Fehlanzeige!“ Darüber hinaus soll bei Nordenstadt ein „Konverter“, eine Art Umspannwerk, entstehen.

Die geplante Trasse wirft eine Reihe von Fragen auf: Es fehlt eine ausführliche Kosten-Nutzen-Analyse. Es fehlt eine sorgfältige Abwägung der beiden Ziele Klimaschutz und Landschaftsschutz. Es fehlt eine transparente Prüfung möglicher alternativer Streckenverläufe. „Dieses Projekt beweist einmal mehr, dass der Wiesbadener Politik die Interessen der östlichen Vororte und der dortigen, zahlreichen Bürgerinitiativen und parteiunabhängigen Wählergruppen völlig egal sind“, fügte der Erbenheimer Eric Johnny Weikert, stellvertretender Vorsitzender der FWG Wiesbaden, hinzu.

„Was wir wissen, ist, dass wir nichts wissen“, meinte schließlich Borries Thiele aus Breckenheim. „Die Eigentümer der betroffenen Flächen wollen zu Recht wissen, inwiefern sie ihre Grundstücke nach der in Rede stehenden Maßnahme zum Beispiel landwirtschaftlich noch nutzen können.“ Völlig ungeklärt sind auch Fragen, wie die durch die hohe kVA erzeugten, extremen Magnetfelder sowie nicht zuletzt mögliche Auswirkungen auf die angedrohte Hochspannungsfreileitung von Kloppenheim nach Breckenheim.

Der von der Bundesnetzagentur mit dem Vorhaben betraute Übertragungsnetzbetreiber Amprion rechnet mit einem Baubeginn Anfang 2028 und mit einer Inbetriebnahme 2033. Ein alternativer Trassenvorschlag war zuletzt weiter östlich bei Bad Homburg projektiert, aber offensichtlich wieder verworfen worden. Aus den genannten Gründen wird die Fraktion FWG/Pro Auto in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am kommenden Donnerstag einen Dringlichkeitsantrag stellen, der Informationen und Kommunikation einfordert.
Bisherige Informationen unter:
https://rhein-main-link.amprion.net/